Monatsnamen

Übersicht

01JanuarHartung
02FebruarHornung
03MärzLenzing
04AprilOstermond
05MaiWonnemond
06JuniBrachet
07JuliHeuert
08AugustErnting
09SeptemberScheiding
10OktoberGilbhart
11NovemberNebelung
12DezemberJulmond

Im Einzelnen

1. Monat : Hartung (Januar)
– Zeit des hartgefrorenen Schnees. Monat des Schneeharsches. „Hart“ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet soviel wie „viel“, „sehr“ – also viel Schnee, viel Kälte u.s.w. Eine harte Zeit.

2. Monat : HORNUNG (Februar)
– Zeit des „Horens“ und der Fasnacht. „Horen“ = „sich paaren“.
Die alte einheimische Benennung des Februars ist nicht eindeutig geklärt.

3. Monat : LENZING (März)
– Zeit des Anfangs langer Tage, Frühlingsmonat.
Im Althochdeutschen ist das die Bezeichnung für MÄRZ = LENGIZINMANOTH, davon abgeleitet das Wort LENZEN, was in der Dichtkunst als „Frühlingwerden“ benutzt wurde. Mittelhochdeutsch hieß es LENZEN und zeigt auch seine Verbindung zum Wort LANG. Hier haben wir die Wortverschiebungen aus den verschiedenen Sprachen: lang, long, langes, lenges (vor langer Zeit), Länge, längst, länglich, lenzen, Lenz. So bedeutet der Monat LENZIG im Germanischen, daß nun die Tage wieder länger werden.

4. Monat : OSTERMOND (April)
– Monat der Osterzeit / Ostara – Göttin der Morgenröte und des aufsteigenden Sonnenlichts.
Vor der Christianisierung war es das germanische Fest der Frühlingsgöttin. In altenglischen Texten finden wir den Namen der Frühlingsgöttin als EOSTRAE. Dieses Wort ist verwandt mit dem altindischen Wort USRA, dem griechischen Wort EOS und dem lateinischen Wort AURORA = Morgenröte = Osten.
Die germanische Frühlingsgöttin war eine Lichtgöttin, zuerst als Tageslicht und später allgemein als Licht. Das germanische Osterfest drückte die Hingabe der germanischen Völker zum Licht und die EOSTRAE oder OSTARA war die Schutzgöttin, die mit ihrer Güte und Liebe dafür sorgte, daß die Tage länger werden sollen.

5. Monat : WONNEMOND (Mai)
– Zeit der Freude und Lust, Eintritt der Sommerwonne. „Mai“ = germ. „jung“
Im Altdeutschen sind die Wörter „winnemanod und wunnimanod“ belegt. „winne“ bedeutet hier = weiden. Damit ist die Zeit gemeint, wo die Tiere wieder auf die Weideplätze gebracht werden bzw. wo die Germanen Plätze für ihre Tiere zum Weiden suchten. Die Silbe „wunni“ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet = „Wonne“. So wurde das Wort „winne“ durch „wonne“ im 16. Jahrhundert ersetzt und willkürlich als WONNEMONAT, als „Monat der Freude“ und nicht als „Weidemonat“ verstanden.

6. Monat : BRACHET (Juni)
– Zeit des Umbrechens der Brache.
Das Wort BRACHE kommt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet so viel wie: „unbestellter Acker“. „Brache“ ist von „brechen“ abgeleitet. Damit ist das erste Umbrechen des Bodens gemeint, also das Beackern.
In der alten Dreifelderwirtschaft blieb ein Drittel der Flure nach der Ernte des Sommerkorns als Stoppelweide liegen und wurde erst im folgenden Juni gepflügt und zur Aufnahme der Winterfrucht vorbereitet. Der Juni heißt deshalb auch Brachet. Später wurden aus diesem Wort dann BRACHLIEGEN und BRACHLAND

7. Monat : HEUERT (Juli)
– Zeit der Heuernte, die Wiesen werden gemäht.
Das Wort HEU kommt aus dem Mittehochdeutschen HOUR, dem Althochdeutschen HOUWI, den Gotischen HAWI, dem Englischen HAY, dem Schwedischen HÖ – und ist aus dem Wort HAUEN abgeleitet. Heu ist dann „das Gehauende“

9. Monat : SCHEIDING (September)
– Zeit des Scheidens
Im 9. Monat beginnt der Mensch langsam, sich vom Sommer zu trennen. Dazu gehörte auch die Vorbereitung auf den Winter.

10. Monat : GILBHART (Oktober)
– Herbstliche Zeit des Welkens und Vergilbens in der Natur – Laubfall.

11. Monat : NEBELUNG (November)
– Der nebel- und windreiche Monat des Winterbeginns.
Die indogermanische Wurzel von NEBEL = NEBH und bedeutet: Feuchtigkeit, Dunst, Dampf, Nebel, Wolken.

12. Monat : Julmond (Dezember)
– Der dunkle Monat
Im Dänischen, Schwedischen und Norwegischen bedeutet JUL = Weihnachtsfest. Hier wird das JULFEST, der JULKLAPP, heute noch gefeiert. Die Wortsilbe JUL hat eine Entsprechung im Altisländischen mit der Silbe JOL, dem Altenglischen GEOHHOL, GEOL = DUNKEL.