Tagesnamen

Entstehung und Ableitung der Tagesnamen

Anmerkung
Die Germanen kannten keine Siebentagewoche. Sie haben die Idee vermutlich von anderen Kulturen übernommen und die Tage – wie auch in anderen Kulturen – nach ihren eigenen Gottheiten benannt. Besonderheit: Ein neuer Tag begann bei den germanischen Stämmen mit der Nacht.

Sonntag
Tag der Sonne, geweiht der Sonnengöttin sunna.
Ahd. sunnuntag, sunnundag, sunnontag  

Montag
Der Tag des Mondes. Ahd. Manin = Mond, Mani- Manetag, im Dialekt Määndig.

Dienstag
Der Name „Dienstag“, mittelniederdeutsch dingesdach, geht auf den mit dem lateinisierten Namen „Mars Thingsus“ belegten nordisch-germanischen Gott Tyr, Beschützer des Things zurück. Das Wort hat sich vom Niederrhein her im deutschen Sprachgebiet ausgebreitet und die ursprüngliche Form Ziestag verdrängt. Diese ist lediglich im alemannischen Zischtig/Zischdi noch erhalten und kommt über althochdeutsch ziestag/ziostag (Tag des Ziu) vom selben Gott Tyr in der althochdeutschen Schreibform Ziu. Diese Schreibweise wiederum entspricht dem englischen „Tuesday“ (altenglisch tiw = Ziu, daher tiwesdæg = Dienstag).

Die nordgermanische Variante Tyr taucht zum Beispiel im dänischen tirsdag und norwegischen tirsdag/tysdag (auf Bokmål/Nynorsk) auf und geht auf das altnordische tysdagr zurück.  

Mittwoch
Ahh. mittawehha. Im Englischen deutet die Bezeichnung Wednesday auf den Gott Wodan (altenglisch woden, daher wodnesdæg = Wednesday). Im Niederländischen „Woensdag“ und im Niederdeutschen „Wunsdag“ hat das Wort für Mittwoch ebenfalls diesen Ursprung. Auch im friesischen Wönsdei und im altnordischen Odhinsdagr zeigt sich der alte germanische Name, der im englischen Wednesday heute weltweit verbreitet ist. Vor dem 10. Jahrhundert wurde er durch christlichen Einfluss zum „Mittwoch“ unbenannt, um einen Anklang an nichtchristliche Gottheiten zu vermeiden.

Donnerstag
Der Donnerstag ist nach dem germanischen Donnergott Donar / Thor benannt. Ahd. donrestac, toniristac. Mittelniederländisch donresdach, Altfriesisch Thunersdei, Nordfriesisch Türs dei, engl. Thursday, dän. Torsdag. Der Tag war in der Antike nach dem Gott bzw. Planeten Jupiter benannt (lat. dies Iovis, davon auch franz. jeudi, span. jueves, italien. giovedi).  

Freitag
Ahd. frigetag, frije-, frigetah, fritach. Der Name ist entweder von der germanischen Liebesgöttin Freya abgeleitet (vergleiche engl. friday oder niederl. vrijdag), oder nach anderen Quellen von der Göttin Frigg, der Schutzherrin der Ehe und Mutterschaft.  

Samstag
Ahd. sambaztac, sambuz-, samiz-, sambazdag. Samstag kommt abgewandelt aus dem Griechischen sabbaton, das auf eine Gleichsetzung der Bezeichnung vom „Tag des Saturn“ zurückgeht. Angelehnt an den hebräischen Begriff Šabbatai „Stern (Saturn) des Šabbats“ verbreitete er sich mit der Missionierung des süddeutschen Sprachraums donauaufwärts und herrscht heute noch in Süd- und Westdeutschland vor. Die romanischen Sprachen gehen einheitlich darauf zurück: franz. le samedi, ital. il sabato, span. el sábado. Auch in der engl. Bezeichnung „Saturday“ scheint der Saturn durch.

Sonnabend
Ahd. sunnunaband, -abund, altenglisch sunnanæfen, stammt aus der germanischen Tageseinteilung, wonach der Tag mit dem Abend begann. Im frühen Mittelalter erweiterte sich die Benennung auf den gesamten Tag.